Möchte hier mal meinen Ernährungsplan preisgeben! tipps sind erwünscht!

Das kann ich so nicht bestätigen. Das meine Ernährung nur maximal 10 Prozent meines [lexicon]Bodybuilding[/lexicon] Erfolges ausmachen.

Allein schon die volkommen richtigen Punkte 1-3 danach, relativieren doch schon das Argument. Wenn ich um einen Ernährungsplan kümmere, mich ausgewogen und proteinreich ernähre, Kalorien zähle usw. habe ich doch schon den wesentlichsten Anteil zu meinem BB Erfolg geleistet. Jetzt noch hartes Training und genügend Schlaf und fast alles ist ok. Logischerweise gibt es da noch unzählige andere Faktoren.

Und bezüglich der Supplements. Klar sollte das Hauptaugenmerk auf einer gesunden ausgewogenen proteinreichen Ernährung liegen aber Nahrungsergänzungsmittel aussen vor zu lassen kann ja auch nicht jeder.
Bei einem langen Arbeitstag oder in gewissen Situationen wie z.B auf dem weg nach Hause aus dem Studio, bin ich froh meinen Eiweissshake trinken zu können und somit zusätzliche Kalorien und Proteine in meinen Körper zu schleussen. Und andererseits ist es sehr hilfreich wenn man sich low carb ernährt.

Gruß Cartel.

Okay, da werde ich wohl einiges gerade rücken müssen ! War ja klar, dass das nicht ohne Widerspruch abgeht, wenn man den Lieblingsfetisch aller Bodybuilder angreift (icke war ja früher auch nicht anders):D. Ich habe mich wahrscheinlich etwas missverständlich ausgedrückt, deshalb werde ich das Gesagte nochmal präzisieren. Dabei werde ich versuchen (auch wenn's schwer fällt ), mich so kurz wie möglich zu fassen:

Dass eine protein- und vitalstoffreiche Ernährung für Sportler (und Nichtsportler) grundsätzlich wichtig ist, ist unbestritten. Ebenso ist klar, dass man mit bestimmtem Diät-Maßnahmen positive wie auch negative Veränderungen im Körper hervorrufen kann (sonst könnte ich meinen Job gleich an den Nagel hängen). Auch, dass ein Proteinshake in bestimmten Situationen praktischer sein kann, als einen Brocken Fleisch, Kochgeschirr und nen Bunsenbrenner mit sich rumzuschleppen, gebe ich ohne Weiteres zu.

Die Gretchen-Frage ist, ob man durch eine spezielle Ernährungsform bzw. bestimmte Nahrungsmittel die Trainings- und Wettkampfleistung nachweislich und auf lange Sicht entscheidend verbessern kann (ich lasse deshalb hier extreme und kurzfristige BB-Wettkämpfdiäten aussen vor). Anders ausgedrückt: Hat ein Athlet, der sich von Hähnchenbrust, Reis und Animal Pak ernährt, einen nachweislichen sportlichen Vorteil gegenüber einem Athleten, der Schweinshaxe und Knödel in sich reinstopft und das Ganze mit einem Bier runterspült? Die Forschungsergebnisse sagen da eindeutig: nö. Sorry. (An dieser Stelle springen selbst in weiterführenden Trainerseminaren immer wieder ein paar Jungs mit roten Köpfen lauthals protestierend von den Stühlen .)

Also, eine halbwegs ausgewogene Basisernährung mal vorausgesetzt, was entscheidet also über Erfolg oder Misserfolg im Spitzensport? Laut Sportwissenschaft kann man das (je nach Universität mit leichten Abweichungen) vereinfacht etwa so einteilen: 80 % Genetik, 15% Training, 5% Ernährung. Und diese 5% Ernährung machen sich auch nur bei Hochleistungssportlern auf Weltklasseniveau bemerkbar... da, wo es um Millimeter und Bruchteile von Sekunden geht... (oder ob über den Rhomboiden ein Wasserfilmchen liegt :P) .

Wie führt man eine solche Studie durch? Die besten Ergebnisse hat man bei Zwillingen und Geschwisterpaaren, die eine nahezu identische Genetik haben, ansonsten exakt das gleiche Trainingsprogramm absolvieren, sich aber unterschiedlich ernähren. Hat man eine ausreichend große Gruppe von Versuchskaninchen, lässt sich unterm Strich ziemlich genau sagen, inwieweit unterschiedliche Ernährung die Endleistung beeinflusst.
Man kann es sich auch leichter machen, und denselben Athleten einen Trainingszyklus lang tippitoppi und mit allem Schnickschnack an Supplementen ernähren, und im nächsten "ganz normal". Danach vergleicht man einfach die Leistungswerte. Beides ist gemacht worden, und beide Male waren die Ergebnissen eindeutig. Bei Otto-Normal-Sportler liess sich keinerlei nennenswerte Leistungssteigerung bzw. -minderung feststellen. Bei der kleinen Gruppe von Hochleistungs- und Profisportlern war die Ernährung in einigen Fällen vermutlich das Zünglein an der Waage, mehr aber auch nicht.

Unterm Strich heißt das schlicht und ergreifend: jemand, der vom lieben Gott mit einer Mörder-Genetik ausgestattet wurde wie z.B. Kevin Levrone, wird bei hartem Training aber relativ armseliger Ernährung trotzdem immer noch erfolgreicher auf der Bühne sein als jemand der sich "sauber" ernährt, genauso hart trainiert, aber eine Genetik hat wie Bernhard Hoëcker. Hoëcker, Sie sind raus!

Noch ein Wort zur Wettkampfdiät: Mike Mentzer war ein berühmtes Beispiel für einen verdammt erfolgreichen Weltklasse-Bodybuilder, der selbst in der Vorwettkampfphase noch Eiscreme und Kuchen gefuttert hat und dennoch oben auf dem Siegertreppchen gelandet ist... denn über den Körperfettanteil entscheidet vor allem anderen immer noch das [lexicon]Kaloriendefizit[/lexicon], nicht das Nahrungsmittel an sich.

Shit, is doch wieder länger geworden! Aber wenn ich erstmal so in Fahrt bin... hoffe, dass ich halbwegs klarstellen konnte, was ich mit dem Stellenwert der Ernährung für den Erfolg im Kraftsport meinte. Fazit: Ernährung ist wichtig, aber beileibe nicht das Wichtigste.

Leute, bitte nicht falsch verstehen! Auch wenn das vielleicht so rüberkommt, ich möchte garantiert niemanden "von oben herab" belehren oder missionieren (das maße ich mir nicht an), sondern nur ein paar Denkanstöße hier und da geben. Ich persönlich trainiere einfach lieber nach Konzepten, die gut untersucht und hinreichend wissenschaftlich bewiesen sind. Das Leben ist zu kurz, um sich mit irgendwelchem Voodoo aufzuhalten. Aber das ist nur mein Ding. Jeder muss letztendlich für sich selbst rausfinden, was für ihn hin haut.

Dabei auf jeden Fall allen viel Erfolg

Der eine so, der andere so.

Kenn mich da noch nicht so gut aus, daher werde ich es morgen einfach mal ausprobieren!
Hoffe es wirkt ein bisschen.

Grüße

Zitat von H.I.T.man

Okay, da werde ich wohl einiges gerade rücken müssen ! War ja klar, dass das nicht ohne Widerspruch abgeht, wenn man den Lieblingsfetisch aller Bodybuilder angreift (icke war ja früher auch nicht anders):D. Ich habe mich wahrscheinlich etwas missverständlich ausgedrückt, deshalb werde ich das Gesagte nochmal präzisieren. Dabei werde ich versuchen (auch wenn's schwer fällt ), mich so kurz wie möglich zu fassen:

Dass eine protein- und vitalstoffreiche Ernährung für Sportler (und Nichtsportler) grundsätzlich wichtig ist, ist unbestritten. Ebenso ist klar, dass man mit bestimmtem Diät-Maßnahmen positive wie auch negative Veränderungen im Körper hervorrufen kann (sonst könnte ich meinen Job gleich an den Nagel hängen). Auch, dass ein Proteinshake in bestimmten Situationen praktischer sein kann, als einen Brocken Fleisch, Kochgeschirr und nen Bunsenbrenner mit sich rumzuschleppen, gebe ich ohne Weiteres zu.

Die Gretchen-Frage ist, ob man durch eine spezielle Ernährungsform bzw. bestimmte Nahrungsmittel die Trainings- und Wettkampfleistungnachweislich und auf lange Sichtentscheidend verbessernkann (ich lasse deshalb hier extreme und kurzfristige BB-Wettkämpfdiäten aussen vor). Anders ausgedrückt: Hat ein Athlet, der sich von Hähnchenbrust, Reis und Animal Pak ernährt, einen nachweislichen sportlichen Vorteil gegenüber einem Athleten, der Schweinshaxe und Knödel in sich reinstopft und das Ganze mit einem Bier runterspült? Die Forschungsergebnisse sagen da eindeutig: nö. Sorry. (An dieser Stelle springen selbst in weiterführenden Trainerseminaren immer wieder ein paar Jungs mit roten Köpfen lauthals protestierend von den Stühlen .)

Also, eine halbwegs ausgewogene Basisernährung mal vorausgesetzt, was entscheidet also über Erfolg oder Misserfolg im Spitzensport? Laut Sportwissenschaft kann man das (je nach Universität mit leichten Abweichungen) vereinfacht etwa so einteilen: 80 % Genetik, 15% Training, 5% Ernährung. Und diese 5% Ernährung machen sich auch nur bei Hochleistungssportlern auf Weltklasseniveau bemerkbar... da, wo es um Millimeter und Bruchteile von Sekunden geht... (oder ob über den Rhomboiden ein Wasserfilmchen liegt :P) .

Wie führt man eine solche Studie durch? Die besten Ergebnisse hat man bei Zwillingen und Geschwisterpaaren, die eine nahezu identische Genetik haben, ansonsten exakt das gleiche Trainingsprogramm absolvieren, sich aber unterschiedlich ernähren. Hat man eine ausreichend große Gruppe von Versuchskaninchen, lässt sich unterm Strich ziemlich genau sagen, inwieweit unterschiedliche Ernährung die Endleistung beeinflusst.
Man kann es sich auch leichter machen, und denselben Athleten einen Trainingszyklus lang tippitoppi und mit allem Schnickschnack an Supplementen ernähren, und im nächsten "ganz normal". Danach vergleicht man einfach die Leistungswerte. Beides ist gemacht worden, und beide Male waren die Ergebnissen eindeutig. Bei Otto-Normal-Sportler liess sich keinerlei nennenswerteLeistungssteigerung bzw. -minderung feststellen. Bei der kleinen Gruppe von Hochleistungs- und Profisportlern war die Ernährung in einigen Fällen vermutlich das Zünglein an der Waage, mehr aber auch nicht.

Unterm Strich heißt das schlicht und ergreifend: jemand, der vom lieben Gott mit einer Mörder-Genetik ausgestattet wurde wie z.B. Kevin Levrone, wird bei hartem Training aber relativ armseliger Ernährung trotzdem immer noch erfolgreicher auf der Bühne sein als jemand der sich "sauber" ernährt, genauso hart trainiert, aber eine Genetik hat wie Bernhard Hoëcker. Hoëcker, Sie sind raus!

Noch ein Wort zur Wettkampfdiät: Mike Mentzer war ein berühmtes Beispiel für einen verdammt erfolgreichen Weltklasse-Bodybuilder, der selbst in der Vorwettkampfphase noch Eiscreme und Kuchen gefuttert hat und dennoch oben auf dem Siegertreppchen gelandet ist... denn über den Körperfettanteil entscheidet vor allem anderen immer noch das [lexicon]Kaloriendefizit[/lexicon], nicht das Nahrungsmittel an sich.

Shit, is doch wieder länger geworden! Aber wenn ich erstmal so in Fahrt bin... hoffe, dass ich halbwegs klarstellen konnte, was ich mit dem Stellenwert der Ernährung für den Erfolg im Kraftsport meinte. Fazit: Ernährung ist wichtig, aber beileibe nicht das Wichtigste.

Leute, bitte nicht falsch verstehen! Auch wenn das vielleicht so rüberkommt, ich möchte garantiert niemanden "von oben herab" belehren oder missionieren (das maße ich mir nicht an), sondern nur ein paar Denkanstöße hier und da geben. Ich persönlich trainiere einfach lieber nach Konzepten, die gut untersucht und hinreichend wissenschaftlich bewiesen sind. Das Leben ist zu kurz, um sich mit irgendwelchem Voodoo aufzuhalten. Aber das ist nur mein Ding. Jeder muss letztendlich für sich selbst rausfinden, was für ihn hin haut.

Dabei auf jeden Fall allen viel Erfolg

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:freude:

Schöne Klarstellung. Hut ab .

Für mich suggeriert dieser Text aber immer noch die Ansicht, das egal welche Nahrungsmittel ich zu mir nehme , ich nur auf meinen Kalorienhaushalt zu achten habe.

Wurden in den Studien auch der Muskelzuwachs gemessen, oder nur die Leistungswerte?

Denn beim Muskelzuwachs muss es doch sicher größere Unterschiede gegeben haben.

[lexicon]Protein[/lexicon] verbrennt doch viel mehr Kalorien bei der Verdauung als Fett z.b. . Stimmt doch,oder?

Gruß Cartel

Hi, Cartel85... erstmal vielen Dank für das Feedback. Das ist wenigstens ein Beitrag, mit dem man auch was anfangen kann . Ich finde es gut und richtig, wenn man nicht alles vorbehaltlos akzeptiert, was einer in einem Forum so von sich gibt. Deshalb also nochmal zu deinen Punkten:

a) die Sache mit dem Kalorienüberschuss! Eine positive Kalorienbilanz ist natürlich nicht der einzige entscheidende Ernährungsfaktor beim Muskelwachstum. Aber es ist unwiderlegbar der wichtigste... sozusagen die Vorraussetzung, damit Muskelwachstum überhaupt stattfinden kann.
Will sagen: Selbst, wenn du alles richtig machst (prozentualer Protein-, Kohlenhydrat-, Fettanteil; Vitamin-, Mineralstoffzufuhr; Mahlzeiten-Timing usw.), ohne einen Kalorienüberschuss wirst du trotzdem kein Gramm zunehmen. Das ist leider erstmal Fakt.
Ergo: du musst dich so gut wie möglich ernähren und alle wichtigen Nährstoffe zufügen, aber du musst immer dabei mehr Kalorien zu dir nehmen als du verbrauchst.
Wie aber eine solche möglichst optimale Basisernährung aussieht, darüber lässt sich streiten. Da gibt es zig Ansätze. Das Beste ist wohl das, mit dem du am besten klarkommst, sei es LOGI, anabol, metabol, mediterrane Mischkost oder was auch immer.
Die Kernaussage bleibt: wenn man sich natürlich und gesund ernährt und dabei ausreichend Kalorien und [lexicon]Protein[/lexicon] zuführt, hat man alles Menschenmögliche getan, um optimal Muskelaufbau zu erzielen. Alles darüber hinaus ist unnötig und bringt keine nachweislichen Vorteile.

b) Was die Messwerte bei den Studien angeht, gibt es etliche Untersuchungen, die sich nur auf Kraftsport und Gewichtstraining beziehen... also genau da, wo Muskelzuwachs eine Rolle spielt. Wissenschaftlich ausgedrückt: es wurden durch "überschwellige Belastungsreize morphologische und funktionelle Anpassungserscheinungen" ausgelöst... sprich Muskelwachstum und Kraftsteigerung.

c) Was mehr Kalorien bei der Verdauung verbrennt, darüber würde ich mir keine großen Gedanken machen. Da kommt man leicht vom Hundertsten ins Tausendste. Wenn man untersuchen will, wo im Körper wieviel Energie für was genau verbraucht wird, hat man viel zu tun (allein das Gehirn braucht ja schon ca. 500 Kalorien pro Tag... sogar bei Bodybuildern! ). Ausserdem gibt es dabei eine wissenschaftliche Unbekannte von 15-20%. Das ist ein bisschen Erbsenzählerei und eigentlich genau das, was ich weiter vorne im Thread reklamiert hatte. Beschäftigt man sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten, verliert man schnell das Auge für das Ganze.

Sportlichen Gruß und weiterhin viel Spass bei der Expedition durch den Ernährungsdschungel,

H.I.T.man

Nochmals eine schöne Erklärung, H.I.T.man.

Meines Erachtens sehr aufschlussreich.

Danke. Und auch für dich weiterhin viel Spass.

Gruß Cartel