3 mal 70g Eiweiss pro Tag

Zitat von Bomber

oder vielleicht vom ammoniakentsorgungskoeffizienten...? hab das vor jahren in einer fachzeitschrift in einer
arztpraxis gelesen, und gedanklich abgespeichert... eines der abbauprodukte von eiweiß ist ammoniak... angeblich
wurde bei studien nachgewiesen, daß bei mehr als 3 - 3.5 g eiweiß/kg körpergewicht zuviele giftstoffe anfallen, und
der körper die nicht mehr vollständig abtransportieren kann ---> schleichende ammoniakvergiftung...

Dann könnte die zufuhr von zu viel Eiweiss möglicherweise auch Harnstein oder Niersensteinen verursachen!?

Eggi, ich glaube Du hast mich etwas falsch verstanden. Meine Aussage bezog sich nicht auf die zugeführte gesamt Proteinmenge sondern auf die aufteilung der Proteinmennge. Sprich mMn. macht es einen Unterschied ob ich (sagen wir einfach mal) 250g Protein auf 3 oder 6 Mahlzeiten aufteile.

Kernaussage war also mit 6 kleinen Mahlzeiten würden die Proteine besser zum Muskelaufbau herangezogen, als wenn ich nur 3 Mahlzeiten zu mir nehme.

Bomber: Was die Ammoniakvergiftung angeht, so ist meine Vermutung, dass dies nur für Menschen mit Leberschaden Relevanz hat. Man darf auch nicht vergessen, dass die Aminosäuren Arginin, Asparaginsäure & Ornithin die Leber beim Abbau von Ammoniak unterstützen. Ferner: bindet Glutamin im Körper Ammoniak, wandelt es in Harnstoff um, welches über den Urin abtransportiert werden kann. So gesehen hat eine hohe Aufnahme von Proteinen, besonders von den 4 genannten Aminosäuren auch was Gutes.

@fake: Stimmt, da habe ich dich falsch verstanden. Bezüglich Häufigkeit der Mahlzeiten und Proteinmenge je Mahlzeit kommt mir dieser Artikel in den Sinn: http://www.abcbodybuilding.com/protein_size_&_frequency.pdf

Von dem Thema BW bzw. anderen Messmethoden zur Bestimmung der Wertigkeit von Proteinen, wie PDCAAS, halte ich mittlerweile rein gar nix mehr. Das liegt v.a. daran, wie diese Werte ermittelt werden. Beim BW wird z.B. einer Gruppe, die paar Tage komplett proteinfrei gegessen hat, eine (kleine) Menge Protein gegeben und geschaut, wie viel davon vom Körper ausgeschieden wird. Je mehr im Körper bleibt, desto höher ist die BW (die im übrigen nie über 100 liegen kann, denn mehr Proteine verwerten als zugeführt wurden kann der Körper nicht). Der Nachteil dabei ist, dass man sich auf 1 Proteinsorte konzentriert und sehr geringe Mengen nutzt. Das ist auch kein Wunder, wenn man sich mal anschaut für wen diese Daten eigentlich gedacht sind. Und das sind nicht wir Sportler, sondern Menschen aus der 3. Welt, die wenig zu essen haben. Da ist es wichtig, dass sie mit möglichst wenig Proteinen/ Proteinquellen, genau das bekommen, was sie benötigen. Man wollte also herausfinden welches Protein am effektivsten ist. Bei unserer Ernährung, die in der Regel proteinreich und voller verschiedener Proteinquellen ist, ist das IMHO egal.

Beim PDCAAS wird die AS-Bilanz eines Proteins mit dem Bedarf an EAAs eines 2-5jährigen Menschen verglichen. Hintergrund: In dem Alter macht der Menschen die größten Wachstumsschübe und körperlichen Veränderungen durch. Folglich, so der Gedankengang, muss der Bedarf eines 2-5jährigen auch für einen Erwachsenen ausreichen. Hier bleibt nur die Frage: Wie schaut es aus, wenn der Erwachsene Muskeln aufbauen will. Somit halte ich auch diese Methode für fragwürdig (wenn auch für besser als die BW)

Kurzum: Genug Proteine essen, verschiedene Quellen nutzen und einem kann die Wertigkeit von Protein egal sein.
Dazu interessant: What Are Good Sources of Protein? - Protein Quality | BodyRecomposition - The Home of Lyle McDonald

Zu BW- bzw. BV-Werten über 100 (aus dem obigen Link):

Zitat

BV is simply a measure of how much of the protein actually entering the bloodstream is retained in the body (e.g. used for proteins synthesis or what have you); that is it takes digestibility into account. I’d note that some of the protein (again, researchers are actually measuring nitrogen going in vs. out but that’s not important here) that gets into the bloodstream comes back out in the urine.

Since BV is comparing protein in vs. out, the highest possible value for BV would be 100, that would mean that 100% of the protein that got into the bloodstream is being used by the body (note again, some protein won’t be digested in the first place). No protein has a BV of 100 and claims that whey have a BV of 140 are simply nonsense (they are based on a misreading of a specific paper); this would suggest that for every gram of protein from whey that is eaten, the body somehow stores 1.4 grams of protein. An impossibility.

Werte von über 100 erreicht man mit der Messmethode namens Chemical Score. Hier wird das AS-Profil eines Proteins mit dem eines Referenzproteins (in der Regel Hühnerei bzw. dessen AS-Spiegel) verglichen. Wenn man nun als Referenzprotein ein, sagen wir, "minderwertigeres" Protein nimmt, z.B. Weizenprotein, kann man mit einem "besseren" Protein, z.B. Whey, einen extrem hohen Wert erhalten. Bsp.: wenn Whey-Hersteller A als Referenzprotein Erbsenprotein nutzt und Whey-Hersteller B Putenfleisch, dann hat das Whey von Hersteller A einen viel höheren Chemical Score. Diesen Wert veröffentlicht der Hersteller A dann in seinem Shop und erzählt dem unbedarften Käufer, dass sein Whey eine viel höhere "biologische Wertigkeit" hat als das Whey vom Hersteller B. Wer sich mit den Wertigkeiten von Proteinen und deren Messmethoden nicht auskennt, fällt drauf rein und kauf das Whey vom Hersteller A eher als das vom Hersteller B. Dabei macht es keinen Unterschied.