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Schwitzen ist lebensnotwendig. Es reguliert die Körpertemperatur und schützt unseren Organismus vor Überhitzung. Ist der Körper stark erwärmt, produzieren rund 3 Millionen Schweißdrüsen wie am Fließband ein farbloses Sekret, das zu 99 % aus Wasser besteht, aber auch Kochsalz, Harnstoff und Milchsäure enthält. Beim Verdunsten entsteht eine angenehme Kühle auf der Haut. Sogar wenn wir ruhen, wird kontinuierlich eine geringe Menge Flüssigkeit abgesondert. Außerdem hilft Schweiß, die Haut zu befeuchten und den schützenden Säureschutzmantel zu stabilisieren, der Keime ausbremst. Frischer Schweiß ist nahezu geruchlos. Erst wenn natürliche, auf der Haut vorhandene Bakterien ins Spiel kommen und den Schweiß zersetzen, beginnt’s zu müffeln.
>>„Viel trinken kühlt den Körper!“ Studien mit Halbmarathonläufern zeigten: Trink-Exzesse senken nicht die Körpertemperatur. „Wichtig ist nur, so viel zu trinken, wie man ausschwitzt. Trinkt man zu viel, kann es sogar zu einer Überwässerung kommen“, erklärt Sportmediziner Prof. Dr. Klaus-Michael Braumann vom Institut für Sport und Bewegungsmedizin der Uni Hamburg. Wer läuft, sollte ca. 0,8 bis 1 Liter pro Stunde trinken – wer mit mäßigem Tempo walkt, entsprechend weniger.
>>„Beim Schwimmen schwitzt man nicht!“ Doch. Sie sehen es bloß nicht. Allerdings verlieren Schwimmer weniger Schweiß als andere Sportler. Grund: Wasser hat eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Luft. Beispielsweise entzieht 27 Grad warmes Wasser dem Körper mehr Wärme als 27 Grad warme Luft. Untersuchungen ergaben, dass Leistungsschwimmer pro Stunde ca. 300 ml Flüssigkeit ausschwitzen. Im Vergleich dazu verlieren Leistungssportler zu Lande bei intensivem Training in starker Hitze bis zu 3 Liter in der Stunde.
>>„Nach dem Sport kalt duschen!“ Bloß nicht eiskalt abbrausen! Kälte schließt die Poren, Wärme kann nur schwer entweichen. Um den Kältereiz auszubalancieren, steuert der Körper gegen und heizt dem Organismus erst recht ein. Dann steht man schon bald wieder im eigenen Saft. Duschen Sie darum lieber lauwarm „after sports“.
>>„Schwitzen reinigt den Körper!“ „Im Körper werden Stoffwechselabfallprodukte gebildet, die normalerweise über die Lymphe abtransportiert werden“, so Sportmediziner Dr. Ingo Froboese. „ Bei Untrainierten bleiben Reste im Gewebe liegen. Wenn sie dann ins Schwitzen geraten, werden auch z.B. vermehrt Harnstoff und Milchsäure ausgeschwitzt. Wer regelmäßig Sport macht (z.B. an Hanteln), hat dagegen ein besser funktionierendes Lymphsystem und weniger „Abfallprodukte“ im Gewebe – der Schweiß ist somit klarer und reiner.“
>>„Bei schwüler Luft fließt noch mehr Schweiß!“ Das ist nicht falsch, aber die körpereigene Klimaanlage funktioniert nicht so gut. „Bei hoher Luftfeuchtigkeit verdunstet der Schweiß langsamer, er perlt an der Haut ab – dadurch bleibt der Kühleffekt aus“, erläutert Professor Braumann. Also: beim Training lieber auf die Bremse treten!
>>„Baumwolle ist Trumpf!“ Von Wegen! Baumwolle saugt zwar Feuchtigkeit gut auf, transportiert sie aber nicht weiter, so dass das klatschnasse T-Shirt auf der Haut klebt. Bei funktionellen Hightech-Textilien wird der Schweiß dagegen durch das speziell strukturierte Gewebe nach außen geleitet, verdunstet dort und kühlt – die Haut bleibt trocken. Das funktioniert z.B. bei einem Mix aus speziell behandelten Polyesterfasern mit hydrophiler Beschichtung, die zudem fix trocknen. Bei der „X-Static“-Technologie werden mit Silber ummantelte Fasern eingewebt, die die Körperwärme konstant auf 37 Grad halten. Außerdem wirken sie antibakteriell und somit geruchsmindernd. Um die Ventilation auf der Haut zu verbessern, weben manche Firmen zusätzlich spezielle Feuchtigkeit transportierende Fasern ein, die den Schweiß wegleiten.
>>„Wer stark schwitzt, braucht isotonische Drinks!“ Sie verlieren mit dem Schweiß nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Mineralien wie Natrium und Kalium. Aber deswegen muss nicht gleich ein Spezialdrink her. „Bei Belastungen bis zu einer Stunde reicht es, Wasser zu trinken, denn das wird am schnellsten aufgenommen“, erläutert Professor Braumann. Isotonische Getränke sind – laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – nur sinnvoll für Hochleistungssportler. Da die Konzentration an Mineralstoffen und Salzen ähnlich hoch ist wie im Blut, soll der Körper sie besonders schnell aufnehmen können. Optimal für Hobbyathleten sind mit Mineralwasser verdünnte Fruchtsäfte, z.B. Apfelschorle im Verhältnis 1:3 bis 1:1.
Quelle: srs-muscle.de