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So, ich möchte mich auch mal mit einem Thema beteiligen, welches vielleicht für den einen oder anderen einiges Neue oder zumindestens Intersante enthält.
Die Wirkung von Koffein im Kaffee und Tee
Erläuterung
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Koffein im Kaffee nachgewiesen. Einige Jahre später wurde diese Substanz auch im Tee entdeckt und wurde Thein genannt. Thein und Koffein sind jedoch chemisch identisch. Daher wurde die alte Bezeichnung Thein fallen gelassen und es wird einheitlich nur noch der Begriff Koffein verwand
Vorkommen
In Kaffeebohnen befinden sich ca. 1 – 1,5% Koffein. Im trockenen Tee hingegen bis zu 5%! Koffein findet man u. a. auch in grünen Tee, im Mate-Tee (o,3 – 1,5%), in Colanüssen (ca. 1,5%), in Guarana-Kernen (ca. 4 - 8%) und in Kakaosamen (ca. 0,2%). Wie bei allen pflanzlichen Inhaltsstoffen, unterliegt der Koffeingehalt auch bei den beiden Produkten erheblichen Schwankungen
Hieraus ergibt sich:
* Eine Tasse Kaffee enthält ungefähr 50-150 mg
* Eine kleine Tasse Espresso circa 100 mg Koffein.
* Eine Tasse Tee kann je nach Zubereitungsart und Sorte bis zu 50 mg enthalten.
* Energy Drinks wie Red Bull (ca. 80 mg pro Dose) und
* Cola-Getränken (mit 30–60 mg/500 ml
* Aspirin forte enthält 50mg Koffein pro Tablette
Koffeinaufnahme
Die klassischen Koffeinlieferanten sind aber Kaffee und Tee. Obwohl der Koffeingehalt von Tee in der Trockensubstanz (s. o.) deutlich höher ist als der von Kaffee, findet sich im fertigen Tee-Getränk weniger Koffein wieder. Dieser scheinbare Widerspruch beruht auf der Tatsache, dass zur Herstellung einer Tasse Tee weniger Trockenmasse (ca. 1 – 1,5g) benötigt wird als zur Herstellung einer Tasse Kaffee (ca. 4 – 6g).
Wirkung von Koffein
Die pharmakologische Wirkung von Koffein ist dosisabhängig. Die Aufnahme von 50 – 200mg (je nach Gewöhnung, wie bei Koffein-Junkies) wirkt beim Erwachsenen anregend und beseitigt Ermüdungserscheinungen, führt zu einer deutlichen Beeinflussung von Antrieb und Stimmung.
Besonderheiten der Koffeinwirkung aus Tee
Anders als das Koffein aus Kaffee, das zu einer schnell eintretenden, aber auch rasch wieder nachlassenden Anregung führt, bewirkt das Koffein im Tee eine mildere Anregung, die jedoch länger anhält.
Koffein kommt im Tee nicht in freier, sondern in gebundener Form vor, was eine andere Aufnahme und Wirkungsweise hervorruft als beim Kaffee. Im Tee ist das Koffein zum einen an Aminosäuren (L-Theanin, einen Abkömmling des Glutamins! – welches ausschließlich in der Teepflanze vorkommt) gebunden, zum anderen an Gerbstoffe (Polyhenole). Beim Kaffee gelangt das Koffein über die Blutbahn zur Nebennierenrinde, wo es die sofortige Freisetzung des Stresshormons Adrenalin fördert. Dies führt zu einer schnellen Anregung, die durch Ausschüttung von Noradrenalin (Gegenspieler von Adrenalin) rasch wieder gedämpft wird.
Das im Tee an ein anderes Kolloid (einen nicht löslichen Eiweißstoff) gebundene Koffein setzt an den beiden Haupt-nervensträngen des vegetativen Nervensystems an. Es stimuliert diese Nerven, und erst jetzt, abhängig vom Erregungszustand (wie auch immer das zu verstehen ist) dieser Nerven, wird vom Körper die Adrenalinproduktion der Nebenniere angeregt. Die Folge: es entsteht kein „Stresssituation“ wie beim Kaffee, sondern eine kontinuierliche Anregung. Die Wirkung hält überdies länger an, da der Körper nicht zu einem übergroßen und raschen Abbau des Adrenalins veranlasst wird. Daher kommt auch die Aussage: „Tee regt an, aber nicht auf“.
Wann ist Tee anregend und wann beruhigend
Hier kommt ein Punkt den viele nicht wissen und so auch falsch anwenden
Kurze Ziehzeit: 1,5 bis 3 Minuten = anregende Wirkung!!!!!!
Bereits nach ein bis zwei Minuten geht der überwiegende Anteil des Koffeins in den Teeaufguss über, jedoch nur ein geringer Anteil an Gerbstoffen, welche die Koffeinwirkung reduzieren würden.
Lange Ziehzeit: vier bis fünf Minuten = beruhigende Wirkung.
Der Tee wirkt jetzt durch den höheren Anteil an Gerbstoffen beruhigend, auch auf den Magen-Darm-Trakt (daher ist Tee auch ein altes Heilmittel bei Durchfallerkrankungen).
Fazit / Gedanken
Da einige (viele) Bodybuilder Koffein-Junkies sind und gerne als kick-off – Getränk vor dem Training eine (einige) Tasse Kaffee zu sich nehmen, stellt sich die Frage ob man eine ähnliche aber länger anhaltende Wirkung mit Tee erreichen kann? Direkte Studien im Zusammenhang mit Kraftsport gibt es hierzu wohl nicht, bzw. ich habe keine gefunden.
Was ist, wenn man für eine Tasse Tee anstatt der angegebenen Menge von ca. 1 – 1,5g je Tasse auf 3-4g erhöht? Dies würde doch die Koffeinzufuhr deutlich erhöhen! Bei kurzer Ziehzeit evtl. auch einen entsprechenden "kick" geben und diesen evtl. länger auf einem höherem level erhalten. .
Insgesamt gilt wohl hier der abgewandelte Spruch: Probieren und studieren! Wer es denn mag! Vielleicht haben ja auch einige Member hier im Forum schon Erfahrung mit Tee gesammelt.
Was die verschiedenen Teesorten betrifft gibt es wohl auch große Unterschiede, sowohl was den Geschmack und auch den Koffeingeschmack betrifft.
Zum Thema Koffeinsucht / Nebenwirkungen werde ich bald auch noch was schreiben.
Hoffe, dass mein Beitrag von Interesse ist und freu mich auf die Diskussion.