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SF1 - 03.03.2008 - 21:05
Sendung: Puls -> Link
Hormon-Ersatztherapie für den Mann
Der Absatz von Hormonersatz-Produkten für Testosteron hat in den letzten drei Jahren in der Schweiz um rund einen Drittel zugenommen. In den USA sind die angeblichen Wundermittel schon lange sehr gefragt. Jetzt hofft auch hier mancher Mann ab 40, mit einer Extraportion des männlichen Hormon-Ersatzes seine Potenz, seine Leistungskraft und Lebenslust zu steigern und mindestens einen Teil des lästigen Körperfettes durch Muskeln zu ersetzen.
Männlichkeitshormon Testosteron
Testosteron ist das wichtigste männliche Hormon. Sein Einfluss auf Aussehen, Kraft, Ausdauer und Sexualtrieb des Mannes ist legendär.
Ab 40 nimmt der Testosteronspiegel - nachweisbar im Blut - jährlich ca. um ein Prozent ab. Gleichzeitig nehmen folgende Beschwerden zu: Chronische Müdigkeit, depressive Stimmung, Verlust von Kraft und Ausdauer, Rückgang der Libido und der Potenz.
Spritzen, Pillen, Pflaster und Gel
Hormonersatz-Produkte gibt es in Form von Spritzen, Pillen, Pflaster oder Gel. Wird der Testosteron-Spiegel damit künstlich gehoben, zeigen sich zum Teil dramatische Verbesserungen: Die Muskulatur verstärkt sich, Kraft, Lust und Lebensfreude kehren zurück. Testosteron-Ersatz scheint die biologische Uhr des Mannes zu bremsen, genau wie Östrogen-Ersatz den Alterungsprozess der Frau zu verlangsamen scheint.
Umstrittene Methode
Trotz dieser Erfolge hat die Testosteron-Therapie viele Gegner.
Erstens aus wissenschaftlich-medizinische Gründen: Viele grundlegende Fragen sind noch völlig offen. Zum Beispiel: Was ist ein normaler, ein zu tiefer oder gar ein krankhafter Testosteron-Wert? Warum sind viele Männer glücklich, zufrieden und potent, obwohl ihr Testosteron im Keller ist und umgekehrt?
Zweitens hat die Abneigung auch ethisch-weltanschauliche Gründe. Das Alter werde durch Hormonersatz-Therapien zur Krankheit umfunktioniert, der Jugendwahn weiter verbreitet, nach den Frauen auch auf die Männer. Darum gilt Testosteron-Therapie für manchen als missbräuchliches Doping gegen das gottgewollte Altern.
So bekommen auch Männer das Hormon-Ersatz-Produkt, die gar keinen Mangel haben. Ob Hormonersatz-Produkte zu Nebenwirkungen führen, ist zu wenig untersucht. Man vermutet, dass Hormonersatz-Produkte vermehrt zu Prostata-Krebs führen können. Denn Studien über Hormonersatztherapien bei Frauen kamen zum Ergebnis, dass das Risiko nachteiliger Effekte erheblich ist.
Experten im Beitrag:
Dr. med. Christian Sigg
Hormonarzt
Regensbergstrasse 91
8050 Zürich
Dr. med. Mirjam Christ-Crain
Endokrinologin
Universitätsspital Basel
Petersgraben 4
4056 Basel
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