Gym Tasse Fitness Motivation
Schon vor 400 Jahren hat der Philosoph Francis Bacon auf die
Vorzüge einer regelmäßigen körperlichen Anstrengung hingewiesen: "Denn
diejenigen, die in gesunden Tagen ihren Körper durch Anstrengung
stählen, können in den meisten nicht sehr bösartigen Krankheiten durch
bloße [lexicon]Diät[/lexicon] und Pflege geheilt werden." (1) In dem Moment
jedoch, wo sich die Pflege des Körpers verselbständigt hat und die
gezielte Formung des Körpers im [lexicon]Bodybuilding[/lexicon] zu einer eigenen Sportart
geworden ist, sah sie sich plötzlich einer großen Schar von Kritikern
ausgesetzt.
Vor etwa 100 Jahren schrieb Eugen Sandow, einer der Wegbereiter
des modernen Bodybuilding: "Als ich zuerst begann, das Evangelium von
Gesundheit und Kraft zu predigen, ging die allgemeine Tendenz dahin,
mich lächerlich zu machen. Einige Leute nannten mich einen Narren,
andere einen Scharlatan, nur sehr wenige nahmen sich die Mühe, einmal zu
sehen, was denn an meinen Theorien wahr sei, um an sich selbst deren
Wahrheit und Falschheit zu bezeugen." (2)
Aber auch mehr als ein Jahrhundert später werden Bodybuilder immer
noch mit Vorwürfen konfrontiert, die allerdings bisweilen die seelische
Schieflage der Kritiker enthüllen. Wenn z.B. Bodybuildern Eitelkeit und
Narzissmus vorgeworfen wird, so ist dies schwerlich zu widerlegen.
Warum auch sollte man sich gegen eine solche Feststellung wehren, käme
sie nicht im Gewand eines Vorwurfs daher? So aber sei es uns erlaubt
darauf hinzuweisen, dass eine gewisse Selbstgefälligkeit notwendiger
Bestandteil jedes sportlichen Leistungsstrebens ist, denn warum sonst
sollte ein Sprinter Bestzeit laufen, ein Springer die Höchstmarke
erreichen oder ein Werfer die größte Weite erzielen? Vom Fußball und
einigen wenigen anderen Sportarten abgesehen ist mit sportlicher
Leistung in der Regel nicht so viel Geld zu verdienen, dass es den
Grundstock einer entsprechenden Motivation bilden könnte.
Jeder, der sich eines Tages entschließt, [lexicon]Bodybuilding[/lexicon] zu
betreiben, sollte wissen, dass er damit eine der umfassendsten Formen
der Körperertüchtigung gewählt hat, die es gibt. Keine weitere Sportart
trainiert so gezielt so viele Muskeln wie das [lexicon]Bodybuilding[/lexicon], keine lässt
den Erfolg des Trainings so "augenscheinlich" hervortreten. Ein Sprinter
muss auf gelaufene Zeiten verweisen, ein Fußballer auf seine Tore oder
sein Einkommen, ein Bodybuilder hingegen braucht nur seine Muskeln
anzuspannen, um die Früchte seiner Bemühungen zu spüren.
Es gehört große Willenskraft und Überwindung dazu, einen
muskulösen Körper aufzubauen, weil viele hundert oder gar tausend
Stunden harten Trainings dazu erforderlich sind, um aus dem Rahmen allzu
bescheidener Bemühungen hervorzutreten. Wenn man nun versucht, die
Freude an der Gestaltung des eigenen Körpers zur dummen Eitelkeit
herabzuwürdigen, versucht man offensichtlich, das Klischee des
Bodybuilders als herausgeputzten, hirnlosen Angebers zu pflegen, dessen
im Gegensatz zu anderen Sportarten "nutzlose" Muskulatur bestenfalls zu
urzeitlichem Imponiergehabe in so genannten "Körpertempeln" (sprich:
Sportstudios) taugt . Ein solcher Einwand übersieht allerdings, dass es
gerade das Privileg des Menschen und einiger intelligenterer Tiere ist,
auch Dinge tun zu können, die nicht (im Sinne des Überlebens) zweckmäßig
sind, und dass, wenn es denn sinn- und zwecklos wäre, das [lexicon]Bodybuilding[/lexicon]
durchaus etwas mit künstlerisch-schöpferischer Tätigkeit gemeinsam
hätte, gleichsam der Körper zum Kunstwerk würde.