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L-Glutamin ist eine der wichtigsten Aminosäuren im menschlichen
Körper. Das hat auch die Sportnahrungsindustrie erkannt. Viele Athleten
nutzen Glutamin als Nahrungsergänzung, um den Muskelaufbau zu födern bzw. die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern.
Der amerikanische Fitnessguru Bill Phillips geht sogar soweit, dass
er Glutamin als den Vater aller Aminosäuren bezeichnet. Sie verbessert
Immunstatus, Erholung nach Training, Glycogenbereitstellung und steigert
so direkt die sportliche Leistungsfähigkeit. Glutamin vermindert
Ermüdungs- und Übertrainingssyndrome, verhilft zu einer positven
Stickstoffbilanz und sorgt damit für optimalen Muskelaufbau.
Doch was steckt hinter dieser Aminosäure? Wie nimmt man sie am besten
ein und welche Nebenwirkungen gibt es? Wie viel Muskelmasse kann man
damit aufbauen und wo gibt es gutes Glutamin zu kaufen? Was sollte man
beachten?
In diesem Artikel möchte ich detailliert auf das L-Glutamin eingehen
und dir konkrete Handlungsanleitungen zur Verfügung stellen.
Das L-Glutamin – Einführung
Glutamin wird als nicht essentielle Aminosäure bezeichnet, da sie der Körper selbst herstellen kann.
Häufig findet man auf Proteinpackungen oder Inhaltsangaben die Bezeichnung L-Glutaminsäure.
L-Glutamin und L-Glumtaminsäure sind nicht identisch!
Vergleich - Glutamin & Glutaminsäure
Rein chemisch gesehen sind beide Stoffe sehr
ähnlich, wobei aber die beiden Aminosäuren ineinander umgewandelt werden
können. Je nach körperlichem Bedarf und Voraussetzungen. Beispielsweise
in Stresssituationen, wobei Glutaminsäure in Glutamin umgewandelt wird.
Ist die Belastung hoch, kann die Umwandlung nicht in ausreichendem Maße
stattfinden. Daher ist reines Glutamin besser geeignet.
Dieser Artikel ist ausschließlich dem L-Glutamin gewidmet, da diese
für eine Steigerung der Leistungsfähigkeit die besseren Eigenschaften
besitzt. Es ist gefährlich zu denken, dass Glutamin gleich Glutaminsäure
ist, denn letztere wirkt in hohen Konzentrationen als Nervengift. Der
Körper schützt sich jedoch vor großen Mengen. Daher ist die Zufuhr von
L-Glutaminsäure als Nahrungsergänzungsmittel nur in bestimmten Grenzen
möglich bzw. nötig. Du solltest also stets dem L-Glutamin den Vorrang
geben!
Weg von der Chemie, hin zu den grundlegende Funktionen von Glutamin.
Der Aminosäure Glutamin wird nachgesagt, dass sie das Zellvolumen
vergrößert und für eine Wasserspeicherung sorgt. Das hat wiederum eine
vermehrte Protein -und Glykogenbildung zur Folge. Ein anaboler
(aufbauender) Zustand, den sich jeder Trainierende wünscht. Warum und
wieso das so ist, erkläre ich dir nun.
Chemische Hintergrundinformationen
L-Glutamin wird aus der L-Glutaminsäure durch die so genannte Glutamin-Synthetase hergestellt. Dabei wird Adenosintriphosphat (ATP) verbraucht.
Glutamin ist Baustein fast aller Proteine. Jedes Protein besteht aus
einer unterschiedlichen Zusammensetzung von Aminosäuren. Mit einem
Anteil von circa 20% ist Glutamin Hauptbestandteil im Aminosäurepool,
einem begrenzten Speicher an Aminosäuren im Blutplasma.
Die höchste Konzentration ist in den Muskelzellen zu finden. Der “Hauptverbraucher” von Glutamin ist der Dünndarm.
Glutamin ist aber nicht nur Baustein der Proteinsynthese, sondern
Zwischenprodukt einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen, die in diesem
Artikel beschrieben werden sollen. Glutamin wird durch die Aufnahme von
Ammoniak aus Glutaminsäure vor allem in der Leber, den Nieren, dem
Gehirn und der Lunge gebildet. Sie spielt so für die Ammoniakentgiftung
der Nieren eine wichtige Rolle.
In bestimmten Situationen, wie zum Beispiel bei starker kataboler
Belastung oder in Stresssituationen nach einem intensiven Training, kann
jedoch nicht genügend Glutamin bereitgestellt und daher mit der Nahrung
ergänzt werden. Aus diesem Grund wird sie auch als zustands-essentielle
bzw. semi-essentielle Aminosäure bezeichnet.
Der Körper ist zwar generell zur Synthetisierung in der Lage, kann
allerdings in Stressituationen nicht mehr ausreichend Glutamin zur
Verfügung stellen.
Besonders bei Krankheiten (Infektionen, Unfällen) oder harten Diäten,
kombiniert mit hoch intensivem Training, kann es zu einer ausgeprägten
Glutaminverarmung in der Muskulatur kommen. Ein Abfall von bis zu 50%
ist keine Seltenheit. Vor allem bei schweren Infektionen oder
Verbrennungen wurde dieser Verlust festgestellt. Kein Wundern,
denn Untersuchungen haben erbracht, dass alle sich schnell vermehrenden
Zellen, hauptsächlich diejenigen des Immunsystems, strikt auf die
Verfügbarkeit von Glutamin angewiesen sind.
Wirkungen und Aufgaben von Glutamin
Im katabolen Zustand, zum Beispiel nach einem intensivem Training,
baut der Körper Proteine zu Aminosäuren ab, um diese für die
Energiegewinnung verbrennen zu können. Die Aminosäuren Leucin, Isoleucin
und andere Aminosäuren werden zu Glutaminsäure transferiert, wobei
Glutamin gewonnen wird. Dieses wird vom Darm verarbeitet, in Alanin
umgewandelt und in der Leber als Energielieferant aufgenommen.
Glutamin ist aber nicht nur Energielieferant, es ist darüber hinaus
ein idealer Stickstoff-Transporteur. Durch die Übertragung des
Amidstickstoffs wirkt es als Stickstofflieferant. Seine besondere
Molekülstruktur kann Amidstickstoff leicht binden und im Körper dorthin
transportieren, wo es zum Muskelaufbau benötigt wird. Hier auch wieder
leicht lösen und damit zum Aufbau freigeben.
Glutamin, das normalerweise aus dem Muskelgewebe abgegeben wird,
verbessert die Funktion des Magen-Darm-Traktes, steigert die
Glycogenproduktion in der Leber und wird für den Abbau des im
Zellstoffwechsel anfallenden „Zellgiftes” Ammoniak zu Harnstoff benötigt
(Harnstoffzyklus).
Glutamin übernimmt auch noch andere wichtige Aufgaben in den Zellen.
Es erhöht die DNA- und RNA-Biosynthese, fördert das Zellwachstum und
wird außerdem für die Herstellung von bestimmten Aminozuckern,
Gamma-Amino-buttersäure , kurz GABA genannt, (GABA
ist ein Neurotransmitter, der indirekt die Stimmungslage beeinflußt)
und wie oben schon gesagt, Proteinen benötigt. Schließlich ist Glutamin
essentiell an der Biosynthese von Glutathion – dem wohl wichtigsten
wasserlöslichen Antioxidant innerhalb der Zellen – beteiligt.
Glutamin stimuliert die Zellen des Immunsystems, die es für ihren
Energie-und Nukleinsäurestoffwechsel benötigen. Diese sogenannten
Immunozyten, die Auslöser einer Immunreaktion, benötigen hohe
Plasmakonzentrationen an Glutamin. Ein niedriger Plasmaglutaminspiegel
beeinträchtigt somit das Immunsystem. Die Schwächung des Immunsystems,
welche häufig mit einem Übertraining einhergeht, wird in erster Linie
dadurch verursacht, dass die Muskulatur vermehrt Glutamin abbaut,
wodurch der Plasmaglutaminspiegel über Wochen erheblich reduziert sein
kann.
Bei andauernder und starker körperlicher Belastung benötigt der
Körper mehr Glutamin als er selbst bilden kann. Diesen Zustand versucht
der Körper zu kompensieren, indem er aus anderen Aminosäuren Glutamat
(L-Glutaminsäure wird auch auch Glutamat bezeichnet) herzustellst.
Einem Glutamatmangel kann aber auch von außen durch Supplemente
entgegen gewirkt werden. Auch über die Nahrung ist die Aufnahme von
Glutamat möglich. Im Eiweiß oder natürlichen Lebensmitteln wie Lachs, Rindfleisch, Ei, Walnüsse und weitere.
Festzuhalten ist, dass Glutamin für jeden Leitungssportler, aber auch
Hobbyathleten wahnsinnige Vorteile mit sich bringt. Es wirkt nicht nur
anabol (aufbauend), sondern auch antikatabol (schützend vor
Muskelabbau).
Quelle : www.got-big.de