Myostatin und unaufhaltsamer Muskelaufbau

Einige von euch kennen Myostatin vielleicht aus Experimenten an Mäusen, die in einer Versuchsreihe ein unkontrolliertes Muskelwachstum aufwiesen. Myostatin ist ein Protein, welcher der Körper selbst durch das Myostatin-Gen bildet um genau diesem unkontrollierten Muskelwachstum entgegenzuwirken. Da zu viel und zu schneller Muskelaufbau eine unnötige Belastung für den Körper ist, die in Zeiten einer möglichen Hungersnot(auf die unser Körper immer noch vorbereitet ist), schnell zum Tot führen konnte, hat die Natur dieses Protein dafür vorgesehen, den Muskelaufbau auszubremsen.


Als Bodybuilder, die durch Unmengen hochwertiger Nahrung stets ihren Nährstoffbedarf decken, sind wir uns aber sicher, dass unser Körper das maximale Wachstumspotential aushalten würde. Daher sind für uns Mittel und Wege interessant, wie wir die Bildung von dem aufbau-hemmenden Protein Myostatin, blockieren können um so unser Muskelwachstum zu potenzieren.


In einigen klinischen Studien werden aktuell einige Myostatin-Antagonisten getestet um mögliche Medikamente zur Heilung von Muskelerkrankungen herzustellen. Bislang blieb der große Erfolg aber aus.


In diesem Artikel möchte ich einige natürliche Stoffe auflisten, die den Myostatinhaushalt stark beeinflussen und damit unser Muskelwachstum auf ein völlig neues Level heben können.


Supplemente


Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2014 beschäftige sich damit, die Myostatinausschüttung mit Hilfe von der Supplementierung von Creatin, Leucin und HMB zu verringern. In dieser Studie konnte nachgewiesen werden, dass diese drei Stoffe eine Auswirkung auf die durch Myostatin verursachte Atrophie stark vermindern konnten, was ein starkes Indiz für erhöhtes Muskelwachstum ist. [1]


Brokkoli & Rotkohl


Einige Gemüsesorten, wie z.B. Brokkoli und Rotkohl weisen ein erhöhtes Sulforaphane-Vorkommen auf. Sulforaphane verursachten bereits in einer Studie einen starken Rückgang der Myostatinproduktion, wodurch das klassische Bodybuildingessen Reis, Pute, Brokkoli eine völlig neue Bedeutung erhält. Brokkoli und Rotkohl können also die Aktivität des Myostatin-Gens reduzieren und unser Potentiel für Muskelaufbau fördern. [2]


Fischöl


Fischöl ist bekannter maßen reich an hochwertigen Omega-3 Fettsäuren, die unsere Blutfettwerte verbessern und sich positiv auf unseren Stoffwechsel auswirken. Die wenigsten wissen allerdings, dass sich Fischöl auch auf das Myostatin-Gen auswirken kann. Mehrere Studien haben bereits bewiesen, dass durch die Einnahme von Fischöl das UCP-2 Aufkommen erhöht wird. Diese entkoppelten Hormone, welche in braunem Fett zu finden sind, haben einen maßgeblichen Einfluss auf unseren Fettstoffwechsel, wodurch eine indirekte Wirkung auf das Myostatin-Gen durch das UCP-2 nahe liegt.


Schokolade


In unserer Auflistung wird dir ein Myostatinblocker besonders auffallen und im Gedächtnis bleiben - Schokolade. Das in der Kakaobohne enthaltene Epicatechin hat laut aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen einen direkten Einfluss auf das Myostatin-Gen, bzw. auf den Myostatin-Antagonisten Follistatin, welcher Myostatin bindet und dadurch das Muskelwachstum stark verbessert. In der Studie wurden den Versuchspersonen 1mg Epicatechin pro kg Körpergewicht zweimal täglich zugeführt, wodurch die Myostatinwerte um 18% reduziert wurden und die Follistatin-Werte um 30% anstiegen. Diese Menge an Epicatechin erreichen wir bereits durch 30 – 50g von dunkler Bitterschokolade (min. 80% Kakaoanteil) [3]


Fazit


Zusammengefasst sollte man wohl seine Ernährung auch unter den Gesichtspunkt des Myostatin-Proteins überdenken. Da Myostatin das Muskelwachstum behindert, sollten wir alles daran legen, die Produktion dieses Proteins zu reduzieren. Dabei helfen uns bewährte Supplemente wie Creatin und BCAA, sowie reichlich Gemüse und Fischöl und ab und an ein Stück Bitterschokolade, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.


Studien
[1] L-leucine, beta-hydroxy-beta-methylbutyric acid (HMB) and creatine monohydrate prevent myostatin-induced Akirin-1/Mighty mRNA down-regulation and myotube atrophy. Michael D Roberts. Journal of the International Society of Sports Nutrition 2014
[2] Sulforaphane causes a major epigenetic repression of myostatin in porcine satellite cells. Fan H, Zhang R, Tesfaye D, Tholen E, Looft C, Hölker M, Schellander K, Cinar MU. Epigenetics. 2012 Dec
[3] Effects of (-)-epicatechin on molecular modulators of skeletal muscle growth and differentiation, J Nutr Biochem Jan. 2014

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