Melatonin
Das Hormon Melatonin wird in der Zirbeldrüse unseres Gehirns produziert und steuert unseren Schlafrhythmus. Die Zirbeldrüse reguliert über diese Melatoninausschüttung den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers. Fällt tagsüber Licht über die Netzhaut ins Auge, wird die Ausschütung des Hormons in das Blut gestoppt: Wir werden munter und wach. Abends, bei fehlender Lichteinstrahlung, wird wieder Melatonin aus den Speichern ins Blut abgegeben und kann hier seine schlaffördernde Wirkung im ganzen Körper entfalten: Wir werden müde. Auf Grund der unterschiedlichen Lichtverhältnisse während der Jahreszeiten ergibt sich auch ein jährlicher Rhythmus: Im Winter wird Melatonin über einen längeren Zeitraum produziert und ins Blut abgegeben als im Sommer.
Das Hormon Melatonin kommt in allen Lebensformen auf der Erde vor. Es findet sich beim Menschen, bei Tieren, Pflanzen und sogar bei einzelligen und entwicklungsgeschichtlich sehr alten Algen. Melatonin wird als "Polizist aller Polizisten" betrachet, es reguliert die Ausschüttung anderer wichtiger Körperhormone und steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen. Da das Hormon auch für die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist, wird es auch gezielt zur Schlafförderung eingesetzt.
Wissenschaftl. nachgewiesene Wirkung des Melatonins liegt bei Einschlafstörungen, zum Beispiel durch den so genannten Jet-Lag (Schlafstörungen nach der Zeitverschiebung durch lange Flüge) oder bei Schichtarbeit. Bei nervösen oder stressbedingten Einschlafstörungen kann es ebenfalls gute Erfolge erzielen - wobei die Wirksamkeit individuell unterschiedlich ist. Da aber Berichte über Langzeitwirkungen noch nicht in ausreichender Zahl vorliegen, ist Melatonin derzeit in Deutschland als Arzneimittel noch nicht zugelassen und daher auch nicht erhältlich. Wenn es vom Arzt verschrieben wird, kann es aber über eine Apotheke im Ausland bezogen werden.
Weiterführende Informationen findet ihr auf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Melatonin
LG Raphael