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Begriffsbestimmungen:
Der Blutdruck wird im Allgemeinen in "RR" (Riva Rocci, nach dem Erfinder dieser Methode benannt) angegeben!
Als Systole bezeichnet man den oberen der beiden Werte. Die Systole (griechisch = die Kontraktion) ist die Anspannungs- und Auswurfphase des Herzens, im Gegensatz zur Diastole, die den unteren Wert der beiden darstellt, der Entspannungs- und Füllungsphase.
Die Höhe des Blutdrucks wird häufig noch immer in "Millimeter Quecksilbersäule" (mm Hg, Torr), der alten Einheit für den Druck angegeben, während diese Einheit außerhalb der Medizin durch die SI-Einheit Pascal abgelöst wurde.
Hypertonie (Bluthochdruck)
Bluthochdruck ist als Risikofaktor für die Entwicklung der Arteriosklerose anerkannt.
Kommen zum Risikofaktor Bluthochdruck noch Adipositas (starkes Übergewicht) sowie ein weiterer Risikofaktor – etwa Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterin-, bzw. LDL-Werte) – hinzu, besteht eine signifikant erhöhte Gefahr, im Laufe des Lebens eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden.
Nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga werden 45 % der Todesfälle bei Männern, 50 % der Todesfälle bei Frauen durch Herz-Kreislauferkrankungen verursacht, welche mit arterieller Hypertonie in Zusammenhang stehen, wie Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Nierenversagen, Schlaganfall, und Arterielle Verschlusskrankheit.
sekundäre Hypertonie
Ursachen einer sekundären Hypertonie können sein:
-Hormonstörungen (Conn-Syndrom, Cushing-Syndrom und
Hyperthyreosen)
-Nierenarterienstenose
-Phäochromozytom
-Alkoholabusus
-Schilddrüsenüberfunktion
-Aortenklappeninsuffizienz
-Nebenwirkungen von Medikamenten
-Hirntumore oder Hirndrucksteigerungen
-Schwangerschaften
-Adipositas (Fettleibigkeit)
-Übermäßiger Konsum von Lakritz
-Weißkittelsyndrom
-Chronic obstructive pulmonary disease (COPD)
-Obstruktive Schlafapnoe
primäre (essentielle) Hypertonie
Die Ursachen der Hypertonie sind bei diesen Patienten multifaktoriell und weiterhin nicht abschließend geklärt.
Daher ist die primäre Hypertonie auch eine Ausschlussdiagnose und darf erst gestellt werden, wenn andere Ursachen sicher ausgeschlossen werden können.
Werte
Heute wird zwar der „ideale“ Blutdruck mit 115/75 mmHg oder kleiner angegeben (Messung zu Hause), bzw. mit 120/80 mmHg oder kleiner (bei der Messung in der Arztpraxis); aber die medikamentöse Behandlung kann für Gesunde erst ab 140/90 mmHg empfohlen werden.
Die von der WHO und den deutschen medizinischen Fachgesellschaften vertretenen Normwerte lauten:
Bewertung systolisch mm Hg/diastolisch mm Hg
optimaler BD (BD= Blutdruck) zuhause (Selbstmessung) < 115/< 75
optimaler BD in der Arztpraxis < 120/< 80
normaler BD < 130/< 85
hoch-normaler Blutdruck 130-139/85-89
milde Hypertonie (I) 140-159/90-99
mittlere Hypertonie (II) 160-179/100-109
schwere Hypertonie (III) > 180/> 110
isolierte systolische Hypertonie > 140/< 90
Langzeit BD Tagesmittelwert normal < 135/< 85
Langzeit BD Tagesmittelwert manifeste Hypertonie > 135/> 85
Belastungs BD Frauen nach 30-80 W (W = Watt) je 1 min < 200/< 100
Belastungs BD Männer nach 50-100 W je 1 min < 200/< 100
Hoher RR, was tun?
In der prähypertensiven Phase, in der systolische Blutdruckwerte zwischen 130 und 140 mmHg vorliegen („hoch-normal“), wird empfohlen, durch eine Veränderung des Lebensstils (Gewichtsabnahme, Rauchen aufgeben, Einschränkung des Alkoholkonsums, Stressreduktion, ausreichende Bewegung, abwechslungsreiche, fettärmere Ernährung sowie eventuell Einschränkung der Salzaufnahme) den Blutdruck zu senken.
Mit steigendem Gewicht kann auch der Blutdruck klettern. Es gibt kaum noch Zweifel an einem direkten Nutzen körperlichen Trainings für Herz und Kreislauf. 45 % der deutschen Erwachsenen treiben gar keinen Sport und nur jeder achte erreicht die derzeitigen Empfehlungen für ausreichende körperliche Aktivität
Medikamentöse Therapie:
Für die medikamentöse Therapie kommen insbesondere folgende als Antihypertonika wirkende Substanzgruppen in Betracht:
-ACE-Hemmer
-AT1-Antagonisten
-Betablocker
-Diuretika ("Wassertabletten" Schwemmen hier aber in der niedrig -
eingesetzten Dosierung kein Wasser aus.)
-Kalziumantagonisten
-Alphablocker
-Kaliumkanalöffner
-±2-Agonisten
-NO-Donatoren
Oft werden in der Praxis Kombinationsgaben der o.a. Medikamente eingesetzt!
Auf die Hypotonie (Blutniederdruck) gehe ich nicht näher ein, da sich daraus keine obsolete Primärschädigung für unseren Organismus ergibt!
LG Raphael